Pet Shop Boys

Interview

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Mir war gar nicht bewusst, dass “super” ein lateinisches Wort ist!

Ja das stimmt. Die Inspiration dafür kam von Chris - er hat sehr viel Zeit in Deutschland verbracht und die Deutschen sagen “ah, super”. Es ist kein Wort das wir oft im Englischen verwenden. Man kann super vor eine Vielzahl an Worte stellen “Super Hit”, “Super Mix”. Wenn man das in einem Email sieht denkt man sich sofort “oh ja das klingt toll”. Das Wort gibt dem Gesagten mehr Bedeutung.

Ihr habt für dieses Album erneut mit Stuart Price gearbeitet?

Hm, ja wir haben uns vor drei Jahren dazu entschlossen drei Alben mit ihm zu machen, und das war jetzt das zweite. Es ist eine Weiterentwicklung der letzten Platte die war sehr “dance-y”. Diese ist zwar ähnlich tanzbar hat aber auch seine dunklen Momente.

Gib uns eine Vorstellung wie Super und Electric zusammen spielen. Gibt es ein Thema?

Beide wurden von Stuart produziert und beide haben diese besondere Energie und elektronische Soundlandschaften. Super ist vermutlich etwas elektronischer als Electric. Die Vocals sind sehr dance-y auf diesem Album.

Die erste Single des Albums heißt “The Pop Kids” - Kannst du uns mehr darüber erzählen?

Es ist eine Reminiszenz der frühen 90er in London. Ich singe nicht über mich selbst. Es ist die wahre Geschichte von jemanden den ich kenne dern nach London gegangen ist um zu studieren und sich mit einem Mädchen angefreundet hat. Sie haben ihre Zeit damit verbracht in die Clubs zu stehen und die Leuten an der Uni nannten sie die “Pop Kids”. Als er mir das erzählt hat blieb es hängen und ich dachte mir insgeheim“ toller Songtitel”.

Das muss toll sein wenn die Pet Shop Boys ein Lied über einen schreiben. Hast du es ihm erzählt?

Naja, ich dachte ich sollte es wohl besser tun, ich möchte nicht das er denkt ich stehle einen Teil seiner Lebensgeschichte. Ich glaube aber er war sehr gerührt.

Was war dein Zugang zu diesem Album?

Wir gingen ins Studio mit Stuart und wir gingen schlicht durch all die Songs die wir zusammen hatten und haben die besten rausgepickt. Nicht zwingend die besten Songs aber die die am besten zusammen passten. Wir haben uns gegen Songs entschieden die sich zu poppig angehört haben und gegen solche die nicht in das Konzept von Super und Electric passen. Wenn man das Album fertig hat ist es immer interessant zu sehen welche Songs besonders beliebt sind - in dieser Phase sind wir im Moment.

Wie haben Fans bisher reagiert?

Als wir die Super Kampagne gestartet haben, haben die Leute sehr schnell mitbekommen, dass es etwas mit uns zu tun hat, und es ist schön mitzubekommen, dass sich die Menschen auf unser neues Album freuen. Wir hatten noch nie eine vergleichbare Kampagne und es gab einige Menschen die sich auf neue Musik von uns gefreut haben - das war ein sehr schönes Gefühl.

Seid ihr in der Zwischenzeit an einem Punkt in eurer Karriere angelagt wo ihr Musik für euch selbst macht?

Wir haben all unsere Alben für “uns” gemacht, aber ab und zu schreibt man etwas bei dem man sich denkt “ja das könnte eine Single sein”. Es kommt nur selten vor das man wirklich eine Single schreiben MUSS, und das ist sehr schwierig und sehr selten erfolgreich.

Mit eurem Album werden ihr auch im Londoner Royal Opera House auftreten! Warum ihr ihr euch für diese Location entschieden?

Wir hatten ein kurzes Gespräch mit dem Royal Opera House um die Möglichkeit eines elektronischen Festivals zu besprechen aber es war zu kompliziert. Sie kamen später auf uns zu um zu fragen ob wir nicht einfach ein Konzert spielen wollen. Wir fanden es ist eine tolle Idee weil die Venue ein klarer Kontrast zu unserer Musik ist. Zudem ist das Opernhaus eine Location in die viele unserer Fans vermutlich normalerweise nicht gehen. Wir haben in der Vergangenheit viel mit Theater gemacht: wir haben an einem Musical gearbeitet, an einem Ballet, wir haben schon immer mit Theater Designern und Choreographen zusammengearbeitet - die auch jetzt für diese Aufführung mit uns zusammenarbeiten, es fügt sich also alles sehr gut mit den Dingen an denen wir in der Vergangenheit gearbeitet haben.

Auf welche neuen Songs freut ihr euch schon besonders?

Von diesem Album freue ich mich schon besonders auf “Inner Sanctum”, wir starten die Show vielleicht mit diesem Song. Es ist ein echter Dance-Song, sehr euphorisch, und wir haben die ganze Show danach benannt.

Werdet ihr vor einer Show noch nervös?

Dieses Mal bestimmt, weil wir keine kleinen Auftritte zur Vorbereitung haben. Wir werden also zum ersten Mal auftreten, und das direkt mit Publikum - wir werden daher vermutlich etwas angespannter sein als bei einer normalen London Show.

Habt ihr Rituale bevor ihr auf die Bühne geht?

Ich trage immer etwas Make-Up auf! Wir haben ihmmer Bühnen-Outifts und mit dem Make-Up nehmen wir unsere Bühnenpersönlichkeit an.

2016 ist das 30jährige Jubliäum eures Debüts. Feiert ihr diesen Meilenstein in eurer Karriere?

Für mich ist das überhaupt nicht wichtig, es beweist letzten Endes nur das wir alt geworden sind.

April 2016